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Wenn Bewegungsmangel verheerende Folgen hat

Wir leben heute durchschnittlich viel länger als früher. Zusätzlich hat sich unser Lebensstil verändert. Viele arbeiten vorwiegend im Sitzen im Büro und bewegen sich dadurch zu wenig. Die Folge: ein erhöhtes Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu leiden.

Bild: © sirtravelalot/shutterstock.com

Die häufigste Todesursache in der Schweiz sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Etwa ein Drittel der Todesfälle führen darauf zurück, über 20 000 Todesfälle im Jahr. Umso wichtiger ist es, dass wir die Risikofaktoren beeinflussen. Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinwert, Übergewicht, Rauchen, Diabetes und Bewegungsmangel gelten als solche.

Eindrückliche Zahlen

Die Schweizerische Herzstiftung spricht sich insbesondere für Ausdauer-Sportarten aus. Dabei werden die Muskeln rhythmisch angespannt und entspannt. Frauen und Männern im erwerbsfähigen Alter und robusten älteren Erwachsenen werden zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche in Form von Alltagsaktivitäten oder Sport mit mindestens mittlerer Intensität empfohlen. Besonders eindrückliche Zahlen liefern hierzu Skandinavische Epidemiologen. Sie fanden heraus, dass körperliche Inaktivität das Risiko für den Typ-II-Diabetes um bis zu 42 Prozent erhöhen kann. Die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, lag bei inaktiven Erwachsenen im mittleren Lebensalter um rund 24 bzw. 16 Prozent höher als bei aktiven.

Weitere Risikofaktoren

Bluthochdruck wird häufig auch «Volkskrankheit» genannt. Zunächst macht er keine Beschwerden. Dauerhaft kann ein hoher Blutdruck aber das Risiko für Schäden an lebenswichtigen Organen wie Herz, Gehirn, Nieren und Augen erhöhen. Eine Umstellung des Lebensstils und Medikamente können meist helfen, den Blutdruck zu senken.
Das wohl grösste vermeidbare Gesundheitsrisiko ist das Rauchen. Pro Jahr sterben in der Schweiz etwa 9 500 Personen an den Folgen des Tabakkonsums. Für die Allgemeinheit entstehen Kosten in Milliardenhöhe, wie das Bundesamt für Gesundheit schätzt.

Diabetes ist eine chronische Krankheit. Wer darunter leidet, hat einen erhöhten Blutzuckerspiegel. Schätzungsweise rund 500 000 Menschen in der Schweiz haben Diabetes. Als Folge findet sich im Blut ein Überschuss an Zucker. Dieser Zustand verursacht, wenn er nicht behandelt wird, Folgeerkrankungen am Blutgefäss- und Nervensystem.

Rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung ist übergewichtig. Damit nehmen sie in Kauf, verstärkt an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu leiden. Übergewicht fördert zudem andere Risikofaktoren wie Bluthochdruck, ungünstige Blutfettwerte und Diabetes. Essgewohnheiten spielen also eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Herz-Kreislauf-Krankheiten zu vermeiden. Als besonders herz- und gefässfreundlich gilt übrigens die mediterrane Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Fisch, Raps- und Olivenöl.
Ein erhöhter Cholesterinspiegel, also erhöhte Blutfettwerte, können zu Herz-Kreislauf-Krankheiten führen. Über längere Zeit ist es möglich, dass LDL-Cholesterin in den Innenwänden der Arterien eingelagert werden. Dadurch werden Kissen gebildet. Diese Veränderungen werden Arteriosklerose genannt. Sie verengen die Gefässe und behindern den Blutstrom. Brechen sie auf, kann sich ein Blutgerinnsel bilden. Hohe Blutfettwerte bemerkt man in der Regel nicht. Man kann sie jedoch mit einer einfachen Blutuntersuchung beim Arzt feststellen.