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Was Sie tun können, damit Ihr Kind das Beste aus Games herausholt

Optimieren Sie das Spielerlebnis mit unseren 8 Tipps.

Bild: © BlackWhiteMouse Design/shutterstock.com

1. Fangen Sie bei sich an

Vormachen können wir unseren Kindern sowieso nichts. Entweder, wir leben ihnen einen vernünftigen Umgang mit Medien vor und erwarten diesen dann auch von ihnen. Oder wir hören auf, etwas von unseren Kindern zu fordern, das wir selber nicht hinkriegen.

2. Achten Sie auf Ihr Kind, statt nur aufs Spiel

Sie kennen nicht alle Spiele, aber Sie kennen Ihr Kind. Und zwar so gut, wie niemand sonst. Sie merken schnell, wenn ein Game bei Ihrem Kind Stress, Wut oder Überforderung auslöst. Sie können dann entweder an der Nutzungszeit schrauben oder das Spiel zumindest temporär aus dem Verkehr ziehen.

3. Übertreiben Sie es nicht mit den Zeitvorgaben

Zeitliche Vorgaben oder Budgetierungen haben selbstverständlich ihre Berechtigung, aber allzu starre Vorschriften bereiten weder Ihnen noch Ihrem Kind viel Freude. Beenden Sie eine Gamesession immer in einem passenden Moment. Wenn Sie das Spiel kurz vor dem Ende des Levels oder der Runde abbrechen, lösen Sie bei Ihrem Kind Frustration aus.

4. Setzen Sie auf Vertrauen statt auf Verbote

Natürlich gibt es Inhalte, von denen Sie Ihr Kind fernhalten wollen. Begründen Sie das, verbieten Sie nicht nur. Schauen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind hinter das Spiel. Was sind die Mechanismen und Botschaften? Und wieso widersprechen diese den Werten und Haltungen in Ihrer Familie? Nehmen Sie dem Spiel die Anziehungskraft und entzaubern Sie es.

5. Verstehen Sie gewalthaltige Spiele

Sie als Eltern spielen eine wichtige Rolle dabei, ob gewalthaltige Games überhaupt eine Faszination ausüben und was sie bei Ihrem Kind auslösen. Sie können den Graben zwischen Ihrem Familienalltag und gewalthaltigen Games so weit wie möglich aufreissen. Sie können Ihrem Kind Ihre ablehnende Haltung gegenüber jeglicher Art von Gewalt vorleben und vermitteln.

6. Games müssen nicht pädagogisch wertvoll sein

Das kindliche Spiel soll Selbstzweck bleiben dürfen, auch im digitalen Bereich. Das ist die Stärke des Spiels: Ohne Zwang völlig im Tun aufzugehen, sei dies nun zur Unterhaltung, zur Entspannung, um in eine andere Rolle zu schlüpfen oder aus einem anderen Grund. Mögliche Lerneffekte und ernsthafte Aspekte können immer nur Nebenprodukte sein, nie das Hauptziel. Es ist sonst kein Spiel mehr im engeren Sinne. Und da hört der Spass dann rasch auf.

7. Unterscheiden Sie zwischen Lust und Sucht

Es muss kein Anlass zur Sorge sein, wenn Ihr Kind zwischendurch völlig im digitalen Tun aufgeht und das Zeitgefühl verliert. Ein solches Abkapseln vom Alltag kann befreiend und befriedigend sein und Glücksgefühle auslösen. Ungesund wird es dagegen, wenn das Gamen zu einer Ersatzhandlung oder zur Flucht vor Dingen wird, die im richtigen Leben nicht so gut laufen.

8. Aufgepasst bei Gratis-Games

Nicht selten mausern sich Gratis-Games zu reiner Abzocke und es wird versucht, unverhältnismässig viel Geld aus den Gamern herauszupressen. Überlassen Sie Ihren Account und Ihre Kreditkartendaten Ihrem Kind deshalb nicht blindlings, sondern teilen Sie ihm mit, wann es welchen Betrag in ein solches Spiel investieren darf.

Buchtipp: «Keine Angst vor Videogames»

Kinder und Jugendliche eignen sich beim Spielen Fähigkeiten an, die auch ausserhalb des Games recht nützlich sind. Welche Fähigkeiten das sind, zeigt Florian Lippuner in seinem neuen Taschenbuch. Er gibt ausserdem Tipps, wie Eltern ihr Kind dabei unterstützen können, einen gesunden und sicheren Umgang mit Videospielen zu erlernen. Nur so können sie das Potenzial von Games auch ausschöpfen.

«Keine Angst vor Videogames» richtet sich an Eltern mit gamenden Kids, aber auch an Lehrpersonen und überhaupt an alle, die mit spielenden Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Das Taschenbuch kann via Amazon.de, über jede Buchhandlung oder direkt bei Florian Lippuner zum Preis von CHF 16.70 bestellt werden.