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Rund ums bunte Ei

Bald gibt es sie wieder in den schönsten Farben oder mit kunstvollster Verzierung – die Ostereier. Doch was sollten Verbraucher beim Kauf und bei der Aufbewahrung beachten? Und wie lange sind hart gekochte Eier haltbar?

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In erster Linie sollten Eier beim Kauf im Supermarkt eine saubere und unverletzte Schale aufweisen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, immer einen Blick auf die Angaben auf der Verpackung zu werfen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum, das 28 Tage nach dem Legedatum endet, sowie Güte- und Gewichtsklasse müssen klar ersichtlich sein. Rohe Eier sollten nach dem Einkauf im Kühlschrank gelagert werden.

Auch kurz nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind Eier noch verzehrbar, sie müssen dann jedoch vorher ca. zehn bis zwölf Minuten hart gekocht werden.

Der Mythos vom Abschrecken

Viele Konsumenten glauben, dass abgeschreckte Eier leichter zu schälen sind und halten sie daher nach dem Kochen unter kaltes Wasser. Ein Test des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit ergab allerdings, dass die Schälbarkeit von abgeschreckten und nicht abgeschreckten Eiern gleichwertig ist. Denn ob sich ein Ei leichter oder aufwendiger schälen lässt, hängt vom pH-Wert des Eiklars ab – dieser steigt nach dem Legen von 7 auf 9 an. Ist der pH-Wert niedrig, klebt die Schale an der dünnen Haut zwischen Eiklar und Schale fest. Dieser Faktor lässt sich jedoch weder durchs Kochen noch durch das Abschrecken beeinflussen. Im Gegenteil, man sollte auf das Abschrecken verzichten, da es auf die Haltbarkeit der Eier massgeblichen Einfluss hat.

Hart gekocht ist lange haltbar

Zehn Minuten lang gekochte, nicht abgeschreckte, Eier sind bei Raumtemperatur für mindestens drei Monate haltbar. Die Haltbarkeit abgeschreckter Eier ist im Vergleich dazu deutlich reduziert: Denn durch das Abschrecken können Bakterien durch die Schale in das Innere des Eis gelangen und sich dort vermehren. Wie schnell die Bakterienanzahl steigt, hängt stark von der Lagertemperatur ab. Werden diese Eier bei Raumtemperatur gelagert, kann der Toleranzwert schon nach fünf Tagen überschritten sein. Eier abzuschrecken ist zwar eine weit verbreitete Praxis, nützt aber nichts. Ganz im Gegenteil: Aus lebensmittelhygienischer Sicht ist es weitaus günstiger, davon abzusehen, damit die Eier auch nach Ostern noch bedenkenlos auf den Tisch kommen können.

Statt vorgefärbte Eier aus dem Supermarkt zu kaufen, lassen sich Ostereier z. B. mit natürlichen Extrakten aus Zwiebelschalen, mit Rote-Bete-Saft oder schwarzem Johannisbeersaftselbst auch selbst färben. Im Naturkosthandel werden dafür wasserlösliche Farben angeboten.

Tipp zwischen den Zeilen

Hat Meister Lampe zu viele Ostereier gebracht, lassen sie sich noch vielfältig in der Küche verwenden: z. B. als Salatbeilage und -garnitur oder auch für eine Frankfurter Grüne Sosse aus hartgekochten Eiern, Kräutern, fettarmen Quark, Senf, Salz und Pfeffer. Zusammen mit Pellkartoffeln serviert wird daraus eine leckere Mahlzeit. Schmackhaft und abwechslungsreich für zwischendurch ist auch ein Eibrot mit Kresse.

Sag mir, wie alt du bist!

Wenn man das Alter des Eies nicht sicher abschätzen kann, eignen sich zur Frischebestimmung verschiedene Methoden.

  • Hartgekochte Eier: Frische, in Längsrichtung geschnittene Eier besitzen ein zentral gelagertes Eidotter und eine kleine Luftkammer im Gegensatz zu älteren Eiern, deren Eidotter zur Eierschale verlagert und die Luftkammer durch das verdunstete Wasser deutlich vergrössert ist.
  • Rohe Eier (Schwimmprobe): Frische Eier bleiben beim Einlegen in kaltes Wasser am Boden flach liegen, ein 14-21 Tage altes Ei hält sich fast senkrecht in der Schwebe und ein rund zwei Monate altes Ei zeigt mit der stumpfen Spitze deutlich aus dem Wasser.
Fazit

Beim Eierkauf sollte die Prüfung auf Hygiene und Haltbarkeit oberste Priorität haben. Eine saubere und unversehrte Schale zeichnen ein gutes Ei aus. Sind am Ostersonntag alle versteckten Eier gefunden worden, lassen sich daraus schmackhafte Ostergerichte zaubern. Eine optimale Lagerfähigkeit der Eier bis zu drei Monaten verspricht der Verzicht auf das Abschrecken der gekochten Ostereier mit kaltem Wasser. So kann man die bunten Eier auch noch viele Tage nach dem Fest ohne Bedenken verzehren.