Bald läuten die Schulglocken und es ist wieder Zeit, zur Schule zu gehen! Diese vertraute Strecke gehört zum Alltag aller Kinder. Ob in Begleitung einer erwachsenen Person, allein, in kleinen Gruppen, zu Fuss, mit dem Trottinett oder dem Velo – der Schulweg spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung ihrer Selbstständigkeit. Aber nicht jedes Mittel ist für den Schulweg geeignet: Elektrovelos und E-Trottinetts sind zum Beispiel für Kinder unter 14 Jahren nicht erlaubt. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Regeln und entdecken Sie praktische Tipps für einen sicheren Schulweg!
Der Grundstein zu einem entspannten Schulanfang
Jede Form der Mobilität hat ihre Regeln
Kinder und Jugendliche nutzen heutzutage verschiedene Fortbewegungsmittel, um zur Schule zu gelangen oder sich in ihrer Freizeit fortzubewegen. Trottinetts, Skateboards und elektrische Fahrzeuge aller Art – jedes bietet Vorteile in puncto Geschwindigkeit, Alltagstauglichkeit und die Möglichkeit zur selbstständigen Fortbewegung. Neben dem Spassfaktor bringen neue Mobilitätsformen wie E-Trottinetts oder E-Bikes aber auch grosse Herausforderungen mit sich – insbesondere in Bezug auf Vorschriften und Sicherheit. Ihre Nutzung, die dafür vorgesehenen Verkehrsflächen sowie die notwendige Ausrüstung erfordern besondere Aufmerksamkeit. Wie behält man da den Überblick? Verschaffen wir uns Klarheit!
In der Schweiz dürfen zum Beispiel Personen unter 14 Jahren keine motorisierten Fahrzeuge führen. Dies gilt auch für Elektrofahrzeuge. Um ein E-Trottinett oder ein E-Bike mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h benutzen zu dürfen, müssen Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren einen Führerausweis der Kategorie M besitzen. Andere elektrische Trendfahrzeuge wie Hoverboards und Onewheels unterliegen zwar keiner Altersbeschränkung, sind aber auf öffentlichen Strassen verboten – dazu zählen Trottoirs, Fussgängerzonen oder öffentliche Parks. Klassische (nicht elektrische) Trottinetts hingegen dürfen auf dem Trottoir gefahren werden und sind auf Nebenstrassen, in Tempo-30-Zonen und Begegnungszonen erlaubt – vorausgesetzt, es ist kein Trottoir vorhanden und der Verkehr ist schwach. Auf Hauptstrassen sind diese Fahrzeuge hingegen verboten. Was die Ausrüstung betrifft, so wird das Tragen eines Helms für die Nutzung aller Fahrzeuge, ob elektrisch oder nicht, dringend empfohlen. Eine gesetzliche Helmpflicht besteht hingegen beim Fahren eines E-Bikes mit 45 km/h oder eines Mopeds, die für 14-Jährige mit einem Führerausweis der Kategorie M zugelassen sind.
Elterntaxis: Zeit, Ihre Gewohnheiten zu ändern?
Laut einer Studie des TCS aus dem Jahr 2019 sind «Elterntaxis», die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, in der Westschweiz am weitesten verbreitet: 30 Prozent der Eltern fahren ihre Kinder regelmässig zur Schule. In der Deutschschweiz liegt diese Zahl bei rund 7 Prozent. Diese Umfrage hat gezeigt, dass es vor allem die Angst vor Unfällen ist, die Eltern dazu bewegt, ihre Kinder zur Schule zu fahren. Auch wenn dieses Verhalten weit verbreitet ist, ist es dennoch problematisch und mit mehreren Nachteilen verbunden. Einerseits stellen die vielen Fahrzeuge in der Nähe von Schulen eine erhöhte Gefahr für Kinder dar. Andererseits ist das Erlernen des Schulwegs ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Kinder. Es ist eine einzigartige Gelegenheit für sie, mit Gleichaltrigen in Kontakt zu treten, mit ihrer Umgebung zu interagieren, sich auszutoben und neue Dinge auszuprobieren. Sie im Auto zu begleiten, beraubt sie dieser Erfahrung und verzögert ihre Selbstständigkeit.
Wie in anderen Bereichen des Lebens können Sie auch in Bezug auf die Verkehrssicherheit ein wichtiger Begleiter für Ihr Kind sein. Üben Sie mit Ihrem Kind mehrmals den Schulweg und begleiten Sie es beim Erlernen des Strassenverkehrs. Fördern Sie die positive Beobachtung: Begeben Sie sich auf Augenhöhe und zeigen Sie, worauf es achten muss. Erkennen Sie potenzielle Gefahren? Sehr gut! Zeigen Sie sie und erklären Sie, wie es mit ihnen umgehen und auf sie reagieren kann. Tun Sie dies auf sanfte Weise und ohne Druck. Je früher ein Kind den Verkehr versteht, desto geschickter wird es sich in dieser Umgebung bewegen. Dies hilft ihm später, sicher mit dem Velo zu fahren.
Wenn das Auto jedoch wirklich die einzige Möglichkeit ist, Ihre Kinder zur Schule zu bringen, empfehlen wir Ihnen, einen sicheren Ort zu wählen, an dem Sie Ihre Kinder ca. 100 Meter vor der Schule aussteigen lassen können. So vermeiden Sie, zum Gedränge vor der Schule beizutragen, und geben dem Kind gleichzeitig die Möglichkeit, einen Teil des Weges selbstständig zurückzulegen.
Tipps für einen sicheren Schulweg:
- Helle Kleidung und reflektierende Elemente machen Ihr Kind im Strassenverkehr besser sichtbar. Weitere leuchtende Ideen finden Sie auf www.madevisible.swiss.
- Der richtige Weg ist entscheidend. Die kürzeste Route ist nicht unbedingt die sicherste.
- Wenn Ihr Kind mit dem Trottinett oder dem Velo zur Schule fährt, achten Sie darauf, dass es sein Gefährt beherrscht und die Verkehrsregeln kennt. Achten Sie auf die geltenden Gesetze zur Nutzung von E-Trottinetts und anderen elektrischen Trendfahrzeugen.
- Beim Queren der Strasse: am Rand des Trottoirs stehen bleiben, nach links und rechts schauen, gut hinzuhören und erst über die Strasse gehen, wenn kein Fahrzeug naht oder wenn die Fahrzeuge ganz angehalten haben (Warte, luege, lose, laufe).
- Wenn Sie Ihr Kind zur Schule fahren müssen, versuchen Sie, es etwa 100 m vor der Schule abzusetzen.
- Gehen Sie als erwachsene Person stets mit gutem Beispiel voran!