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Babys und Schlafen – wenn die Nacht zum Tag wird

«Und, schläft es schon durch?» – Diese Frage wird wohl allen frischgebackenen Eltern gestellt, wenn das Baby da ist. Gerade beim ersten Kind ist die Umstellung für die Erwachsenen gross. Doch was ist, wenn es mit dem Schlafen so gar nicht klappen will?

Bild: © FamVeld/shutterstock.com

Vorher konnte man praktisch jede Nacht durchschlafen – doch spätestens dann, wenn das Baby aus Mamas Bauch ist, dann gehört das der Vergangenheit an. Das Baby braucht vielleicht alle zwei Stunden die Brust oder die Flasche, hat Bauchschmerzen oder ist von den Tageseindrücken überwältigt. Es gibt viele Faktoren, die verhindern, dass ein Baby gut schlafen kann. Auch, wenn es einmal durchgeschlafen hat, heisst das nicht, dass es das immer tut. Das Thema Schlaf ist wohl auch das häufigste Thema bei frischgebackenen Eltern, bei welchem um Hilfe und Tipps gefragt wird.

Kinder lieben Rituale. Auch wenn es für frischgebackene Eltern erst einmal befremdlich ist, dass jeder Tag oder jeder Abend gleich ablaufen muss, ist das für Kinder sehr hilfreich, um zu wissen, was als Nächstes passiert. Vielleicht gibt es ein entspannendes Bad, welches das Baby müde macht. Oder es wird ein Lied vorgesungen, gekuschelt, das Pyjama angezogen. Die ideale Raumtemperatur sollte etwa 18 Grad betragen, das Zimmer abgedunkelt werden. Vermeiden Sie zu wilde Spiele am Abend – gerade bei Kleinkindern oder älteren Kindern. Hingegen sorgt frische Luft tagsüber, der Spaziergang im Kinderwagen oder Tragetuch sowie ein Besuch auf dem Spielplatz dafür, dass der Nachwuchs am Abend müde ist.

Die Bettgehzeit sollte jeden Abend in etwa gleich sein. Bei älteren Kindern empfiehlt es sich, über die Geschehnisse des Tages zu sprechen. Vielleicht hat es etwas im Kindergarten oder der Schule erlebt, was es beschäftigt.

Vielleicht haben Sie schon einmal beobachtet, dass das Baby in der Nähe des Dampfabzugs oder Föhns besonders gut schläft. Solche Geräuschkulissen sorgen bei einigen dafür, sanft in das Reich der Träume zu gleiten. Natürlich müssen Sie nun nicht die ganze Nacht mit dem Föhn in der Hand dastehen. Mittlerweile gibt es viele Apps, die Meeresrauschen oder den Schleudergang der Waschmaschine per Knopfdruck anbieten.

Müssen Sie nachts raus, um das Baby zu stillen oder die Flasche zu geben, sorgen Sie dafür, dass die Wege nicht zu weit sind. Es gibt Beistellbetten für Babys, in denen Sie nach dem Stillen oder der Flasche gleich weiterschlafen können. Oder die Wiege wird im Elternschlafzimmer platziert. In anderen Kulturen ist es ganz normal, dass die Kinder bei ihren Eltern im Familienbett schlafen. Vermeiden Sie es, das Licht anzumachen. Ein kleines Nachtlicht sollte ausreichen. Dem Kind werden so die Unterschiede von Tag und Nacht aufgezeigt.

Wenn gar nichts mehr hilft, holen Sie sich Hilfe. Besprechen Sie Ihre Anliegen mit der Hebamme, dem Kinderarzt oder der Mütterberatung. Manchmal ist man «betriebsblind», und eine Person von aussen kann hilfreiche Tipps geben, wie es mit dem Schlaf klappen könnte.