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Schön und gepflegt

Viele werdende Mütter fühlen sich während der Schwangerschaft ganz besonders attraktiv: Die Augen strahlen, die Haut wirkt straffer und der beschleunigte Stoffwechsel sorgt für ein schnelleres Wachstum der Haare. Doch weil der Körperumfang zunimmt, steigt auch das Risiko für Schwangerschaftsstreifen.

Bild: © Jpc-prod / Shutterstock

In der Schwangerschaft braucht das Bindgewebe eine extra Portion Pflege, denn die Haut an Bauch, Busen, Hüften und Oberschenkeln wird durch die Gewichtszunahme stark beansprucht: Zuständig für die Elastizität der Haut ist ein feines Netzwerk aus kollagenen Fasern. Die erhöhte Ausschüttung des Schwangerschaftshormons Cortisol wird dafür veranwortlich gemacht, die Elastizität der Haut zu mindern. So kann das Unterhautgewebe am wachsenden Bauch und Busen leichter zerreissen. Schwangerschafts- oder Dehnungsstreifen, sogenannte Striae cutis distensae oder auch Striae gravidarum, können entstehen und zeigen sich oberhalb der Haut als bläulich bis braunrote Linien in Wellenform, die auch am Bauch von oben nach unter und am Busen strahlenförmig zum Warzenhof hin verlaufen können. Auch Oberarme, Oberschenkel und Po können betroffen sein; hier verlaufen die Striae quer. Die Streifen sind ein Zeichen dafür, dass die Haut von unten her gedehnt wird. Sind diese einmal da, verschwinden sie nie wieder völlig, doch sie gehen nach der Geburt von braun oder violett in einen silbrigen Farbton über. Schwangerschaftsstreifen sind vor allem ein kosmetisches Problem und haben keine negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Allerdings stören sich die meisten Frauen an diesem veränderten Hautbild und möchten den Dehnungsstreifen vorbeugen.

Vorbeugen mit sanften Methoden

Von Schwangerschaftsstreifen sind vor allem Frauen betroffen, die von Natur aus ein eher schwaches Bindegewebe haben oder besonders stark an Gewicht zunehmen, weil dann das Bindegewebe überstrapaziert wird. Viele Ärztinnen und Ärzte raten deshalb, möglichst darauf zu achten, nicht zu schnell zuzunehmen und besonderen Wert auf eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung zu legen. Auch eine gezielte Förderung der Durchblutung – ungefähr ab dem dritten Schwangerschaftsmonat – ist empfehlenswert, beispielsweise mit Gymnastik, Wechselduschen oder Zupf- und Knetmassagen. Viele Frauen benützen Öle oder Fettcremen, um der Haut Nährstoffe zuzuführen. Auf dem Markt sind auch spezielle Striae-Cremen erhältlich. Wenn allerdings die Haut allzu sehr gedehnt wird, beispielsweise bei einer Mehrlingsschwangerschaft, entstehen diese Streifen trotzdem durch den erhöhten Druck auf die unteren Hautschichten, zu denen leider keine Creme durchdringen kann. Auch wenn sich die Streifen dann kaum vermeiden lassen, kann ein regelmässiges Einreiben dennoch sehr entspannend wirken.

Sanfte Zupf und Knetmassagen

Machen Sie in der Schwangerschaft auf keinen Fall eine richtige Massage, sondern nur ganz sanfte Zupf- und Knetmassagen. Das heisst, Sie nehmen die Haut am Bauch zwischen Zeigefinger und den Daumen und ziehen sie leicht. Geschmeidiger geht das, wenn sie vorher etwas Massageöl auftragen. Um die Gebärmutter nicht zu reizen, sollten Sie den Bereich in der Nähe des Schambeins auslassen. Eine regelmässige Zupfmassage fördert die Durchblutung und die Elastizität des Bindegewebes. Etwa drei Wochen vor der Geburt sollten Sie damit aufhören, damit die Wehentätigkeit mit der Massage nicht frühzeitig in Gang gesetzt wird.

Ebenfalls vorbeugend gegen Schwangerschaftsstreifen wirkt eine leichte Bürsten- oder Sisalhandschuhmassage, die Sie unter der Dusche vornehmen können.

Anschliessend verwöhnen Sie Ihre Haut mit einem Schwangerschaftsöl mit Jojoba- oder Mandelextrakten. Vergesssen Sie dabei Hüften und Oberschenkel nicht! Um den Dehnungsstreifen an der Brust vorzubeugen, tragen Sie idealerweise einen gut sitzenden BH. Wer von Natur aus eine grosse Oberweite hat, kann auf diese Weise auch bereits vor und nach der Schwangerschaft das Bindegewebe entlasten.

Sport und Ernährung

Nicht nur mit Pflegen und Zupfen können Sie Schwangerschaftsstreifen vorbeugen, sondern auch mit einer möglichst vitaminreichen Ernährung und regelmässigem Sport. Dafür eignen sich besonders Schwimmen, Wassergymnastik, Yoga, Radfahren oder Spazierengehen. Haben Sie schon vor der Schwangerschaft regelmässig Sport getrieben, können Sie dabei bleiben – einfach massvoll! Wichtig ist, dass Sie sich nicht überfordern. Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko wie beispielsweise Klettern, Inlineskaten, Mountainbiken, Reiten oder gewisse Ballsportarten sollten Sie jedoch vermeiden. Auch Joggen in der Spätphase der Schwangerschaft kann Verletzungsgefahren bergen und belastet die Gelenke. Sollten Sie beim Ausüben Ihres Sports stürzen oder einen Stoss in den Bauch bekommen, sollten Sie umgehend zu Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Arzt, auch wenn Sie sich nach dem Sturz wieder wohler fühlen.

Bewegung in allen Varianten

Während der Schwangerschaft ist jede Form von sanfter Bewegung geeignet, um Muskeln und Bänder für die Geburt zu trainieren, den Kreislauf für das allgemeine Wohlbefinden in Schwung zu halten und die Verdauung und den Appetit anzuregen. Doch immer gilt: Übertreibung ist genauso ungesund wie der Verzicht auf Bewegung. Passen Sie beispielsweise Gymnastikübungen Ihrer momentanen Befindlichkeit und auch der Grösse Ihres Bauches an. Verzichten Sie auf Übungen in Bauchlage, auf ruckartige Bewegungen und generell auf solche, die Schmerzen verursachen. Bewegen Sie sich möglichst viel an der frischen Luft, das bringt Energie und macht den Kopf frei. Achten Sie beim Spazierengehen auf gut sitzende Schuhe. Durch die hormonelle Umstellung während der Schwangerschaft wird auch das Bindegewebe im Gelenk- und Bänderapparat des Körpers aufgelockert. Schnell kann ein falscher Tritt mit schlecht sitzendem Schuhwerk zu Verstauchungen oder anderen Verletzungen der Bänder oder Sehnen führen.

Tipp: Ein Peeling für die Durchblutung

Wer die Zeit unter der Dusche oder in der Wanne für ein Ganzkörperpeeling nutzt, entfernt nicht nur die alten Hautschüppchen, sondern sorgt auch für eine gute Durchblutung. Pflegende Lotionen, Cremen und Öle nimmt die Haut nach dieser Spezialbehandlung besonders gut auf. Sie wird elastischer und widerstandsfähiger und kann Ihnen so einen guten Schutz vor schädigenden Umwelteinflüssen bieten.

Empfindliche Haut?

Wenn Ihre Haut durch die Schwangerschaft empfindlicher geworden ist, können Ihnen folgende Tipps helfen:

  • Reinigen Sie Ihr Gesicht mit pH-neutraler, möglichst parfümfreier Lotion.
  • Klären Sie dann Ihre Haut mit einem milden Gesichtswasser.
  • Benutzen Sie Produkte, die auf hypoallergische Reaktionen getestet sind.
  • Seien Sie vorsichtig mit Parfüm. Sie reagieren jetzt anders darauf als vor der Schwangerschaft.
  • Zum Waschen Ihrer Kleidung benutzen Sie am besten milde Waschmittel und verzichten auf Weichspüler.
  • Tragen Sie immer eine Sonnencreme mit mindestens Schutzfaktor 15 auf. Vergessen Sie die Lippen dabei nicht.
  • Antifaltencremen, die Vitamin A enthalten, sind für Schwangere nicht zu empfehlen.
  • Da sich die Haut an Brüsten und Bauch besonders ausdehnt, ist eine leichte Massage mit einem Mandelöl (ohne Zusätze) angenehm. Sparen Sie dabei die Brustwarzen aus, da sie für die Stillzeit nicht zu weich sein sollten.