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Und was ist mit Papa?

Nicht nur die Mütter, auch junge Väter brauchen Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Sie alle haben die Geburt ihres Kindes anders erlebt, doch eines haben sie gemeinsam: Sie möchten teilhaben am neuen Familienleben.

Bild: © George Rudy/Shutterstock.com

Mit der Geburt eines Kindes verändern sich zwangsläufig die Rollen der Menschen, die dadurch miteinander verbunden sind: Die frischgebackenen Grosseltern zum Beispiel müssen sich damit abfinden, dass ihre Kinder nun wirklich erwachsen geworden sind. Genau dasselbe gilt für die jungen Väter, die sich meist erst einmal sammeln müssen. Wer sich mit einem Mann unterhält, der zum ersten Mal Papa geworden ist, wird feststellen, dass dieser durch das Geburtserlebnis ebenso ergriffen und berührt ist wie die Mutter. Väter, die bei einer komplizierten Geburt dabei waren, haben es oft schwer, das Erlebte zu verarbeiten: «Erst stand ich nur herum, und dann bekam meine Frau die Periduralanästhesie – die PDA,» erzählt Lukas V. «Ich fühlte mich so hilf los!» Denn während die Frau bei der Geburt vieles aus einem anderen Blickwickel erlebt, ist der werdende Vater meist passiv und kann seine Liebste höchstens mit beruhigenden Worten, Händehalten oder Massagen unterstützen. Und nach diesen auch für sie einschneidenden Geburtserlebnissen sollen sie kurz danach einfach wieder zur Arbeit gehen? Viele verarbeiten ihre Erlebnisse alleine, andere wiederum sprechen mit anderen Vätern. Sogar Selbsthilfegruppen gibt es für Väter!

Den eigenen Weg finden

Für Väter ist es nicht einfach, die Balance zu finden – in der Familie, als Vater, als Ehemann und auch als Arbeitstätiger. Denn wenn das Baby erst mal zu Hause ist, wird vieles anders. Schlaf wird zu einem kostbaren Gut und das gemütliche Kuscheln mit der frischgebackenen Mama in der ersten Zeit vielleicht ebenso. Das Baby hat in der ersten Zeit meistens Vorrang! Bei vielen Müttern spielen nach der Geburt die Hormone verrückt. Es ist wichtig, dass die Väter das wissen und versuchen, Ruhe zu bewahren. Umgekehrt sollten Mütter ihren Partner vom ersten Tag an mit einbeziehen und beispielsweise nicht an seiner Wickeltechnik herummäkeln. Väter müssen ihren eigenen Weg finden, mit ihrem Kind umzugehen. Sie können dabei feste Aufgaben übernehmen, sei es das Baden, das Fingernägelschneiden oder Gutenachtrituale.

Paarabende planen

Ein Abend im Monat gehört ganz Papa und Mama. Machen Sie dafür einen festen Termin und organisieren Sie sich einen Babysitter, so dass die gemeinsame Zeit nicht zu kurz kommt. Wichtig ist selbstverständlich ebenfalls, dass Väter und Mütter weiterhin ihre Hobbys und Freundschaften pflegen, schliesslich braucht man auch einmal Zeit für sich selbst. Väter können sich auch ab und zu mal reine Papa- Tage mit dem Baby gönnen. So wird die Bindung noch inniger und sie lernen ihr Kind von einer ganz neuen Seite kennen.

Darüber freut sich die Mutter

Väter sind nach der Geburt stolz auf ihr Kind, viele möchten deshalb auch ihrer Frau für das geschenkte Glück danken. Wie können Sie ihr eine Freude machen? Füllen Sie den Kühlschrank und besorgen Sie alles für ihr Lieblingsessen. Wenn Ihre Frau stillt, denken Sie daran, dass sie jetzt besonders gesund und abwechslungsreich essen sollte, damit sie wieder zu Kräften kommt. Alkohol ist auch während der Stillzeit tabu! Schön ist, wenn Sie sich jetzt ein paar Tage frei nehmen können. Ihre Frau und Ihr Baby danken es Ihnen, wenn Sie den beiden in der ersten Zeit hilfreich zur Seite stehen. Denn das Schönste ist es, ihnen Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken, so dass Sie nach und nach zu einer Familie zusammenwachsen können.