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Mein Kind ist dauerkrank – Warnzeichen für eine Immunschwäche?

Viele Kinder scheinen dauerhaft erkältet zu sein: Ständig läuft die Nase oder kratzt der Hals. Doch Eltern sollten wissen, dass häufige Erkältungsinfekte bei Babys und Kleinkindern nicht ungewöhnlich sind, da sich ihre Immunabwehr erst entwickeln muss. Im Schnitt sind Säuglinge bis zu achtmal jährlich von Erkältungen betroffen, bei Kleinkindern sind sogar zehn bis zwölf Infekte pro Jahr nicht selten. Vor allem der Start im Kindergarten sorgt oft dafür, dass die Kleinen von einer Erkältung in die nächste stolpern.

Bild:©Tomsickova Tatyana/shutterstock.com

Demnach sollten Eltern nicht bei jeder Erkältung gleich das Schlimmste vermuten. Nur, wenn ein Kind ständig krank aussieht, sich nur äußerst langsam nach einer Erkältung wieder erholt, Merkmale körperlicher Unterentwicklung zeigt, trotz häufiger Krankheiten nur kleine Mandeln hat und auch bei einfachen Erkältungen schnell Komplikationen wie beispielsweise Mittelohrentzündungen entwickelt, ist eine echte Immunschwäche zu befürchten. Wichtig ist hierbei auch die Unterscheidung von Infekten und allergischen Reaktionen, um dem Kind optimal helfen zu können.

Infekte richtig erkennen

Ob der Nachwuchs an einem Erkältungsinfekt leidet, wird vor allem anhand der Symptome erkennbar. Leichtes Fieber, Schnupfen und Husten sind klassische Erkältungsanzeichen. Typisch dafür sind auch geschwollene und harte Lymphknoten am Hals. Allergien hingegen äußern sich vor allem in einer dauerhaft verstopften Nase und anhaltenden Niesanfällen. Häufiger Husten, pfeifender Atem nach besonderen Belastungen und die Neigung zur Entwicklung einer Bronchitis oder gar Lungenentzündung können hingegen auf Asthma als Grunderkrankung hindeuten. Daher sollte bei andauernder Erkrankung stets ein Arzt zu rate gezogen und eventuell ein Allergietest durchgeführt werden.

Erkältungen natürlich behandeln

Um die Kleinen während eines grippalen Infektes optimal zu unterstützen und ihren Abwehrkräften schnell wieder auf die Beine zu helfen, empfehlen Experten vor allem eine vitaminreiche und gesunde Ernährung. Welche Nahrungsmittel dabei besonders hilfreich sind und wie Eltern auch mit natürlichen Hausmitteln viel gegen Erkältung und Co. ausrichten können, erläutert das Fachportal Erkaeltet.info näher. Dort wird auch ausführlich der Unterschied zwischen einer einfachen Erkältung und einer Grippe dargestellt, so dass Eltern die Symptome richtig einschätzen können.

Um festzustellen, ob ein Kind tatsächlich im normal üblichen Masse an Erkältungen leidet, können Eltern sich unter anderem an folgenden Punkten orientieren, die auf eine Immunschwäche hindeuten:

  • Es gibt bekannte Immundefekte in der Familie
  • Das Kind hat Zwei oder mehr Lungenentzündungen im Jahr
  • Das Kind hat Zwei  oder mehr schwere Nebenhöhlenentzündungen im Jahr
  • Das Kind hat acht oder mehr eitrige Mittelohrentzündungen im Jahr
  • Das Auftreten von Abszessen auf der Haut oder an inneren Organen
  • Antibiotika-Behandlungen bleiben ohne Effekt
  • Unterentwicklung, Wachstumsstörung
  • Es gibt Auffälligkeiten im Blutbild

Beim Verdacht auf Immunschwäche sollte der Kinderarzt für eine gründliche Untersuchung konsultiert werden.

Auch wenn viele Eltern sich Sorgen machen, weil ihr Nachwuchs ständig an Erkältungen zu leiden scheint: Mehrere grippale Infekte im Jahr sind bei Babys, Kleinkindern und Kindergartenkindern völlig normal und für sich genommen noch kein Hinweis auf eine Immunschwäche. Kommen jedoch Anzeichen wie Entwicklungsverzögerungen und schwere Erkrankungen hinzu, sollte zur Sicherheit der Arzt zu Rate gezogen werden.