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Städtereisen mit Kindern: Wien

Ob im Prater durch die Lüfte sausen, im Tiergarten die Pandabären besuchen oder im Schloss Schönbrunn das Leben der Kaiserkinder erkunden – Wien hat Kindern viel zu bieten! Also: Nichts wie hin und rein ins Vergnügen!

Bild: © Shutterstock.com

Wie kaum eine andere Millionenstadt verfügt Wien beinahe über unbegrenztes Freizeitvergnügen für die ganze Familie. Möchte eine kleine Prinzessin vielleicht in Reifrock und Mieder Menuett tanzen? Oder hat eine Super-Spürnase Lust, Einzeller per Mikroskop zu erforschen, den Sternenhimmel zu durchreisen oder den elektrischen Strom neu zu erfinden? Kinderkünstler zu werden? Sehen, Hören, Riechen, Schmecken neu zu entdecken? Alles kein Problem. Genauso wenig wie der Wunsch, einmal Persönlichkeiten wie Lady Gaga, Barack Obama oder Alfred Einstein zu treffen. Einige Hits für Kids haben wir hier für Ihren Wien-Besuch herausgepickt.

Ein Foto mit Kaiserin Sisi…

…Mozart, Angelina Jolie oder Michael Jackson? Im neuen Madame Tussauds im Wiener Prater ist das kein Problem. Annähernd 70 Stars aus der Film-, Sport- und der Musikwelt sowie Politiker und historische Persönlichkeiten sind hier als täuschend ähnliche Wachsfiguren hautnah zu erleben. Viele davon stehen auch zu einer interaktiven Begegnung bereit.
www.madametussauds.com/wien

Von A wie Ameisenbär bis Z wie Zebra

Die erste Adresse für einen Ausflug in die faszinierende Welt der Tiere ist der Tiergarten Schönbrunn, der im imperialen Ambiente über 600 Tierarten von A wie Ameisenbär bis Z wie Zebra ein Zuhause bietet. Schwarz-weisses Fell, grosse Tatzen und Kulleraugen: Der Tiergarten Schönbrunn zählt zu jenen wenigen Zoos der Welt, denen die Volksrepublik China ein Panda-Pärchen anvertraut hat. Die bedrohten Bambusbären zählen zu den Lieblingen der Besucherinnen und Besucher. Wirklich sehenswert ist auch das Polarium, in dem sich die Kinder neugierig ihre Nasen an der grossen Scheibe platt drücken, wenn die Pinguine vorbeigleiten.

In der ORANG.erie hanteln sich Orang-Utans über den Köpfen der Kinder von Seil zu Seil. Der Baumkronenpfad bietet neben einem spektakulären Ausblick auf das Schloss Schönbrunn, den Tiergarten und die Stadt die Möglichkeit, heimische Vögel zu beobachten. Im anschliessenden Waldstück gibt es eine Feuersalamander-Kletterwand und ein grosses Spinnennetz zum Durchkrabbeln. Im Elefantenpark kann man die imposanten Tiere beim Schlammbaden oder Duschen erleben. Eine besondere Attraktion des Zoos: das Aquarien-Terrarienhaus mit dem grössten Korallenriff Österreichs. Neben der Schönbrunner Tierwelt gibt es auch viele unterschiedlich ausgestattete Spielplätze. Gleich neben dem Heimtierpark, der Kindern zeigt, welche Bedürfnisse Kaninchen, Meerschweinchen und Co. haben, ist der grosse Erlebnisspielplatz. www.zoovienna.at

Spielen und verkleiden im Schloss

Ein riesiges Schloss als Spielplatz? Ein Besuch im Kindermuseum „Schloss Schönbrunn erleben“ lässt diesen Traum Wirklichkeit werden und bietet zu verschiedenen Themen einen Einblick in den Alltag der Habsburger-Familie. Kinder ab 4 Jahren können selbst aktiv werden und lernen so spielerisch das Leben der Kaiserkinder kennen. Am Ende des Programms schlüpfen sie in historische Kostüme und verwandeln sich in kleine Prinzessinnen oder Prinzen.
Infos und Detailprogramme: www.kaiserkinder.at/schoenbrunn

Schlangen-Streicheln und Schmetterling-Schauen

Die aufregende Welt unter Wasser lässt sich im Haus des Meeres – Aqua Terra Zoo im ehemaligen Flakturm des Esterházyparks erforschen, www.haus-des-meeres.at. Auf sieben Geschoss-Ebenen und zwei Anbauten, dem Tropenhaus und dem Krokipark tummeln sich über 10’000 Tiere. Neben Bewohnern aller sieben Weltmeere (darunter natürlich auch die Fische, die aus dem Film „Nemo“ bekannt sind) bietet das Tropenhaus – angehängt an die Aussenfassade des Flakturms – hautnah ein echtes Dschungelerlebnis: 500 Tiere, unter ihnen auch Äffchen und Papageien, bewegen sich frei zwischen den Besucher- (inne)n! In anderen Abteilungen üben Krokodile, Schildkröten, Piranhas und natürlich die Haifische magische Anziehungskraft auf Kinder aus. Besonders spannend geht es jeden Mittwoch um 14 Uhr zu, wenn „Natur BEGREIFEN“ angesagt ist. Gleich danach, um 15 Uhr, kann man die Fütterung von Haien und Piranhas verfolgen. Freitags um 14 Uhr gibt es die neue Mikroskop-Show, ebenso neu ist die Tropfsteinhöhlengrotte, wo geheimnisvolle und oft bizarre Höhlenbewohner beobachtet werden können, die hier in einem umgekehrten Tag-Nacht-Rhythmus leben.

Eine Sensation in schwülem Tropenklima bietet das Schmetterlinghaus im Burggarten. Dort können Kinder Hunderte von lebendigen, frei fliegenden exotischen Schmetterlingen bestaunen. Der vielleicht schönste ist der blaue Morpho-Falter mit seinen leuchtenden Flügeln, der grösste der Atlasfalter, eigentlich ein Nachtfalter.
www.schmetterlinghaus.at

Dino-Skelette und Kunst-Haus-Wundertüte

Dinosaurierskelette, faszinierende Mineralien und interessante Tiere: Im Naturhistorischen Museum ist Staunen angesagt. Forscher in spe gehen an Mikroskopen auf Entdeckungsreise, studieren Einzeller oder einfache Würmer, bewundern Mineralien, erfahren von der Urgeschichte des Menschen und sind meist schwer beeindruckt, wie viel Fantasie die Natur selbst auf Einzelheiten verwendet. Spezielle Geburtstagstouren (150 Euro) sind ein unvergessliches Erlebnis. www.nhm-wien.ac.at

Im Haus der Kunst

Mit fast unerschöpflichem Einfallsreichtum wartet auch das Kunst Haus Wien auf. Künstler Friedensreich Hundertwassers fantasievolles, lebendiges und buntes Museum fasziniert alle Besucher, gleich ob gross oder klein. Die Kids vielleicht doch ein bisschen mehr, denn die fühlen sich plötzlich in eine Welt versetzt, die ganz die ihre ist. Und sie bekommen an der Kasse auch noch eine Kiddy Bag, die ihnen beim Entwerfen ihres eigenen „Kunst Hauses“ hilft. Spezielle Kinderführungen auf Anfrage, www.kunsthauswien.com

Zuckerwatte im Wurstelprater

Im Wurstelprater spannt sich der Bogen der rund 250 Attraktionen vom traditionellen Spiegelkabinett, das Mama plötzlich dünn wie einen Zahnstocher und Papa dick wie ein Fass aussehen lässt, Ponyreiten und Mini-Hochschaubahn, auf der auch die Kleinsten vor Vergnügen laut quietschen, bis zum „Eisberg“: eine einzigartige interaktive Abenteuerfahrt durch die Eiswelt, auf der alle fünf Sinne angesprochen werden. Ausserdem gibt es die schaurige Dinosaurierwelt und das Luftburg-Paradies, in dem man mit wehenden Haaren geradewegs in den Himmel fliegt. Dem Himmel um 117 Meter näher kommen können Mutige am „Praterturm“, dem höchsten Kettenkarussell der Welt, das sich auch einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde erworben hat. Und von den Prater Adventure Tours (Tel. +43-(0)2628-644 60) werden Führungen hinter die Kulissen so mancher aufsehenerregender Attraktion geboten, die teilweise auch gleich ausprobiert werden kann. Glänzende Augen, glühende Wangen: Wirklich perfekt ist das Kinderglück aber erst mit einer grossen Portion Zuckerwatte und einem bunten Luftballon.
Infos www.prater.wien.info und www.praterservice.at

Wildwasserkanal und Wellness

In der um- und ausgebauten Therme Wien bietet der Bereich „Erlebnis-Stein“ mit Wildwasserkanal, bis zu vier Meter hohe Sprungtürmen und einer Erlebnisrutsche Kindern Spass und Abenteuer. Im warmen Wasser der Aussenbecken kann man auch im Winter schwimmen. Die modernen Wellness-Bereiche beider Bäder mit Sauna, Dampfbad und vielem mehr bieten auch den Eltern die Möglichkeit, vom Sightseeing zu entspannen. www.thermewien.at

Einmal die Philharmoniker dirigieren

Dass man Musik nicht nur hören, sondern auch sehen und fühlen kann, zeigt das Haus der Musik. Auf einer Reise über sechs Ebenen lässt sich dort Musik real und virtuell mit allen Sinnen erleben – dies auch während spezieller Führungen für Kinder. Und zum Schluss können auch kleine Besucher(innen) die Wiener Philharmoniker dirigieren. Aber Vorsicht: Die Elite der österreichischen Musiker kann zu Taktstock-Dilettanten ganz schön ruppig sein, Kombi-Tickets mit Mozarthaus Vienna, um Voranmeldung wird gebeten.
www.hausdermusik.at

Auf zu fernen Galaxien

Wer lieber Sterne am Himmel statt Stars auf der Bühne sehen will, kann im Planetarium im Prater ins Weltall blicken: In den 3 „Yanni“-Shows für verschiedene Altersstufen fliegt eine Comic-Maus mit ihren Eltern in einem selbst gebauten Raumschiff und erlebt dort die Schwerelosigkeit in „Mausa“-Raumanzügen. In der Reihe „Star-Date“, für Kinder ab acht Jahren (und Erwachsene!), werden an die 9’000 funkelnde Sterne an die Kuppel des Planetariums projiziert, Kometeneinschläge auf dem Jupiter, Vulkane und Geysire auf dessen Mond und Flüge durch die Ringe des Saturns sowie der Lauf der Planeten um die Sonne gezeigt. Im zweiten Teil führt die Reise zu noch weiter entfernten Galaxien. Bei den Führungen in der Urania Sternwarte im 1. und in der Kuffner Sternwarte im 16. Bezirk begeben sich die Kinder auf die Suche nach den Geheimnissen des Universums. Bei gutem Wetter steht auch ein Blick durch das Teleskop auf dem Programm. www.planetarium-wien.at

Kaffeepause im Café Sacher

Das Café Sacher Wien bietet den idealen Rahmen für eine feine Kaffeepause. Der Name Sacher stand schon immer für Exklusivität, Qualität und Wiener Charme. Hier lässt sich die typische Atmosphäre österreichischer Kaffeehauskultur kennenlernen. Zum Kaffee oder der heissen Schokolade für die Kinder genehmigt man sich natürlich ein Stück Original Sacher-Torte, eine von Österreichs berühmtesten kulinarischen Kreationen, die im Jahre 1832 von Franz Sacher erfunden wurde! Übrigens: Das Café Sacher, das sich direkt gegenüber der Oper befindet, ist ein beliebter Treffpunkt im Herzen Wiens. Im Sommer werden die Glasfronten des Wintergartens geöffnet, um das Flair der Stadt hautnah zu erleben. www.sacher.com

Auf dem Weg zum Traumberuf

In Wien gibt es auch die einzige Stadt der Kinder in Europa. In Minopolis, einer auf 6’000m² in Kindergrösse erbauten Stadt, schlüpfen 4- bis 12-Jährige in 25 Themenstationen in die Rolle der Erwachsenen und lernen spielerisch ihre Traumberufe kennen. Ob Ärztin, Journalistin oder Feuerwehrmann – Minopolis ist ein faszinierender Schauplatz für spannende Rollenspiele und lehrreiche Erlebnisse. www.minopolis.at

Kunst-Workshops für Kinder

Moderne Kunst gefällt Kindern meist besonders: „Der malt ja wie ich“, hört man oft. Deshalb sind die Workshops für Kinder im mumok, dem Museum moderner Kunst im MuseumsQuartier, ein besonderes Vergnügen (Anmeldung: Telefon 0043 1 525 00 1313, kunstvermittlung@mumok.at). Sonntags gibt es ein Familienprogramm und an manchen Samstagen können sich Kinder als Künstler im Atelier erproben oder bekannte Künstler treffen. Das Atelier X-small öffnet jeden 1. Sonntag im Monat seine Pforten für die Kleinsten (4 bis 6 Jahre). Wer lieber alleine durch die Ausstellungen düst, schnappt sich einen KinderkunstTransporter – darin ist alles, was Kinder für einen Museumsbesuch brauchen. www.mumok.at

Erforschen und filmen

Das ZOOM Kindermuseum hat ein ganzjähriges Ausstellungs- und Workshop-Angebot sowie ein einzigartiges Trickfilmstudio. Auf 1600’m2 darf nach Lust und Laune gefragt, berührt, geforscht, gefühlt und gespielt werden. Die Kleinen tummeln sich im „Ozean“, einem „sinnen“-vollen Spielbereich für Kinder ab 8 Monaten. Auf die Älteren warten Mitmach-Ausstellungen und ein Trickfilmstudio. Und im Atelier wird gemeinsam mit Künstlern experimentiert – gemalt, besprüht, gekleistert, modelliert und vieles mehr!
www.kindermuseum.at

Experimente zum Mitmachen

Wie schwer ist die Dampflok „Ajax“? Wie schaut ein Bergwerk aus? Und warum kann ein Flugzeug fliegen? Interaktive Medienstationen, Experimente zum Mitmachen, eindrucksvolle Exponate sowie monatliche Kinder-Workshops machen naturwissenschaftliche und geschichtliche Hintergründe buchstäblich „begreifbar“. Auf die Zwei- bis Sechsjährigen wartet „das mini“ – ein Erlebnis für alle Sinne mit Feuerwehrauto, Baustelle und Schneckenzylinder.
www.technischesmuseum.at

Geschichten und Geheimnisse

Kunstwerke des Jugendstils, der Wiener Werkstätte und des Expressionismus sind im Leopold Museum zu bewundern. Bei spannenden Kindernachmittagen geht es nach einer kurzen Führung zu den Geschichten und Geheimnissen besonders interessanter Bilder ins LEO Kinderatelier, wo die gesammelten Eindrücke von kleinen Künstlern flugs in grosse Kunstwerke umgesetzt werden. Da wird nach Herzenslust geschnitten, gerissen, geformt, gezeichnet und gemalt.

Tipp: im Sommer auf die „Enzos“ – die legendären Sitzmöbel – im Hof des MuseumsQuartiers kraxeln und ein Eis geniessen. www.leopoldmuseum.org

Spass auf der Donauinsel

Baden, Boot fahren, Rad fahren, laufen, skaten, Beachvolleyball spielen – oder sich mit einem Picknick eine Pause von der Sightseeing-Tour gönnen: Ein Besuch auf der Donauinsel verspricht Spass, Action und Erholung für die ganze Familie. Am 5’000 m2 grossen Wasserspielplatz können Kinder nach Herzenslust planschen, den Teich auf einer Seilfähre oder einer Hängebrücke überqueren und mit Wasser experimentieren (für die „Rückkehr in die Zivilisation“ sind Duschen vorhanden!). Donauinsel, 300 Meter stromabwärts von der Reichsbrücke.

Tipp: Schwindelfreie Abenteurer machen einen Abstecher zum Donauinsel-Kletterpark oder zum Hochseilklettergarten im Gänsehäufelbad.
www.donauinsel-kletterpark.at
www.hochseilklettergarten.at
www.wien.gv.at

Baden, Boot fahren und spielen

Entspannen Sie in einem der vielen Strandbäder, erfrischen Sie sich mit einem Sprung in die Alte Donau und machen Sie eine Bootsfahrt (Elektro-, Tret- und Ruderbootverleih). Und wenn Sie mit Ihren Kleinen hoch hinaus wollen, besuchen Sie den Donauturm und überblicken Sie Wien von der 150 Meter hohen Aussichtsterrasse.

Tipp: Drehen Sie im Donaupark eine gemütliche Runde mit der Donauparkbahn, die auch an einem grossen Spielplatz vorbeiführt.
www.alte-donau.info
www.donauturm.at

Links und familienfreundliche Stadthotels