Artikel / Themen

Inselhüpfen an der Nordsee

Für Ferien an der Nordsee gibt es mindestens 1000 gute Gründe. Möchten Sie in frischer Luft so richtig durchatmen? Traumhafte Landschaften in grenzenloser Weite erleben? Die Natur erforschen? Oder mit Ihren Kindern das einmalige Wattenmeer und seine Vielfalt entdecken? Lassen Sie sich inspirieren – Sie finden bestimmt Ihre eigenen Gründe!

Bild: © Shutterstock

Geschafft, nach einer langen Autofahrt sind wir endlich angekommen. Ein paar Schritte noch, eine Treppe den Deich hinauf, dann liegt die Nordsee vor uns. Das Erste, was wir sehen: Weite, so weit das Auge reicht! Das Erste, was wir spüren: Luft, die nach Jod riecht und nach Salz schmeckt und einen so richtig tief durchatmen lässt. Das Erste, was wir hören: ein paar schreiende Möwen auf Futtersuche, den Wind und das Meer. Überwältigend! Vorne am Horizont, nur drei bis zehn Kilometer von der Küste entfernt, zieht sich die Reihe der sieben Ostfriesischen Inseln hin: Borkum, Juist und Norderney , Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Zusammen bilden die sieben Inseln an dieser Stelle einen Schutzschild für das einzigartige UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Durch die seit Jahrtausenden bestehende Strömung der Nordsee vom Ärmelkanal in nordöstliche Richtung bildete sich an den Küsten des flachen Meeres das Watt, das von den Niederlanden bis nach Dänemark reicht. Kilometerlanger feiner Sandstrand und die Biodiversität machen diese Inselgruppe weltweit einzigartig – und zu perfekten Kinderinseln! Denn auf den meisten fahren keine Autos. Verlaufen kann man sich nur schwer und an jeder Ecke wartet ein neues Abenteuer. Schnell sind neue Freunde gefunden, mit denen man auf Piratenfeldzug gehen kann. Und manch einer hat hier in nur zehn Minuten Fahrradfahren gelernt, obwohl das zu Hause monatelang nicht klappen wollte. Oder schwimmen! Oder die Kleine traut sich plötzlich, morgens allein zum Bäcker zu gehen und Brötchen zu holen. Ja, Selbstvertrauen ist auch etwas, das man hier lernen kann! Übrigens: Jede der Inseln hat ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter – überzeugen Sie sich selbst!

Norderney –  die Facettenreiche

Besonders facettenreich präsentiert sich Norderney. So begeistert im Osten der Insel die unberührte Natur, während im Westen regelmässige Kulturveranstaltungen stattfinden. Hier kommen unter anderem auch Sportbegeisterte voll auf ihre Rechnung: Auf dem Programm stehen Golfen, Reiten, Kite- und Windsurfen. Wellnessliebhaber entspannen sich derweil in Europas grösstem „Thalassohaus“: Im modernen Wellnesstempel wird man mit verschiedenen Heilkuren aus Meerwasser, Schlick, Algen und Sand aus der Nordsee verwöhnt.“Die Beständigkeit des Watts ist sein Wandel“ – das zeigt sich auf Norderney am periodischen Wechsel der Gezeiten. Zweimal täglich überschwemmt das Nordseewasser die Wattflächen, um sich anschliessend wieder zurückzuziehen. Diese durch das Zusammenwirken von Sonne, Erde und Mond ausgelösten Gezeiten bestimmen auch das Leben auf Norderney. Erleben Sie das Watt – und zwar hautnah -, zum Beispiel während einer geführten Wanderung mit einem von Norderneys erfahrenen Wattführer. Deren langjährige Erfahrung sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern lässt grosse und kleine Besucher auch etwas Besonderes erleben. So kann man etwa Bekanntschaft mit der Wattschnecke schliessen, das Knistern des Schlickkrebses hören oder die vorgelagerten Muschelbänke erkunden. Nebenbei bekommen die Füsse eine richtig gesunde Massage auf dem mal sandigen, mal schlickigen Grund und die Lungen füllen sich mit wunderbar sauberer Luft! Unter dem Motto „mit uns watt & meer erleben“ bietet das Nationalparkhaus zahlreiche Veranstaltungen bzw. Wanderungen an. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. www.norderney.de

Baltrum – das Dornröschen  der Nordsee

„Dieses Jahr beim Segeln aus Versehen auf Baltrum gelandet, gleich länger geblieben und verliebt!,“ schrieb eine begeisterte Touristin auf Facebook. Das könnte auch Ihnen so gehen: Mit 5,5 km Länge und 1,5 km Breite ist Baltrum die kleinste Ostfriesische Insel. Doch lassen Sie sich davon nicht täuschen, die etwa  500 Baltrumerinnen und Baltrumer haben ihren Gästen vieles an Unterhaltung und kulinarischen Raffinessen zu bieten. Die Natur ist hier so reich an unterschiedlichen Tieren und Vegetationen, dass Sie selbst nach vielen Ausflügen noch Neues entdecken werden! Geniessen Sie die Zeit auf dem Dornröschen der Nordsee, wie Baltrum seit den Zwanzigerjahren auch liebevoll genannt wird. www.baltrum.de

Juist – genannt „Töwerland“ –  Zauberland

Die Einheimischen von Juist nennen ihre Insel „Töwerland“ – Zauberland. Hier ticken die Uhren ruhiger. Es gibt keine Autos und das Meer ist überall nur ein paar Schritte entfernt. Hier können Eltern ganz entspannt sein, denn auf dem nur 500 Meter breiten Eiland geht kein Kind verloren. Die perfekte elternangstfreie Zone also – klein und übersichtlich! Stressfreier geht es kaum. Die UNESCO kürte auch Juist zum Weltnaturerbe und damit zu einem besonders erhaltenswerten Lebensraum. Auf lange Sicht soll sich Juist zu einer klimaneutralen Insel entwickeln und für alle Gäste ein Ort sein, an dem sie Freundschaften fürs Leben schliessen können. www.juist.de

Borkum – die Erfrischende

Strandsegeln gehört zu den beliebtesten Sportarten auf Borkum. Lautlos sausen hier die geübten Segler mit bis zu 70 Sachen nur mit der Kraft des Windes über den weissen Strand – sieht toll aus und ist bestimmt ein ebensolches Gefühl! Ob professionelle Ausbildung oder „nur mal reinschnuppern“, die Borkumer Strandsegelschule bietet die ganze Bandbreite dieser windigen Sportart an.Unmittelbar am Nordstrand der Insel liegt auch die Surfstation. Die hakenförmige Sandbank vor dem Strand bietet eine gute Abdeckung vor der Nordseebrandung, sodass bei mässigen Winden optimale Unterrichtsbedingungen für Neulinge herrschen. Falls es mal keine Wellen hat, gibts im Erlebnisbad Gezeitenland nebst einer Sauna mit unvergleichlichem Meerblick noch den beliebten FlowRider. Auf dieser ersten und einzigen Indoor-Surfanlage Norddeutschlands werden mit einem Druck von 200 Kilowatt die Wellen der Nordsee simuliert. Für Indoor-Surfer und solche, die es werden wollen, ein Riesenspass! www.borkum.de

Langeoog – die Beruhigende

Besonders sehenswert ist in Langeoog die 20 Meter hohe „Melkhörndüne“. Im Frühling, wenn die Temperaturen noch mild sind, ist auf Langeoog die beste Zeit für Velotouren und Wanderungen. Der Sommer bietet diverse Sportfeste, wobei der Strand zum Hotspot für Kitesurfer wird. Die kürzeren Tage im Herbst führen zu langen Lichtspielen auf dem Meer, bei denen sich Vögelschwärme beobachten lassen. Und im Winter kann man bei einem Spaziergang im Schnee durch die jodreiche Nordseeluft die Abwehrkräfte stärken, bevor man in einer Dünensauna entspannt. www.langeoog.de

Spiekeroog – die Verträumte

Spiekeroog, auch die grüne Insel genannt, beeindruckt mit einer malerischen Idylle, schmalen Gässchen, liebevoll bemalten Türen sowie kleinen Geschäften und Cafés. Das Herzstück ist die alte Inselkirche aus dem 17. Jahrhundert. Besucher können insbesondere im „Kuriosen Muschelmuseum“ und im Umwelthaus „Wittbülten“ der Meeresbiologie auf spielerische Weise auf den Grund gehen. Auf der Insel verkehrt  mit regelmässigem Fahrplan eine von Pferden gezogene Schienenfahrbahn, die „Spiekerooger Museums-Pferdebahn“. www.spiekeroog.de

Wangerooge –  die Abwechslungsreiche

An Seehundbänken vorbei gelangen Gäste per Fähre auf die Insel. Weiter gehts mit der Inselbahn mitten durch das Weltnaturerbe Wattenmeer zum Dorf. Dort lockt der alte Leuchtturm mit seinem Standesamt heiratswillige Paare von Alpenland bis Waterkant. Auf der Insel der kurzen Wege lädt der lange Sandstrand zum Burgenbau, Beachvolleyball, Strand-Up-Paddling oder Kitesurfen ein. Das Nationalpark-Haus bietet Naturfreunden neben Wattwanderungen viele Erlebnisse rund ums Wattenmeer. Autos bleiben am Festland, denn auf Wangeroge bewegt man sich zu Fuss oder mit dem Velo.  www.wangerooge.de„Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser.“Johann Wolfgang von Goethe

Reisetipps

Anreise

Die Ferienziele an der Nordsee sind zumeist mit der Bahn, dem Auto und Fähren gut zu erreichen und seit geraumer Zeit auch zunehmend über Flugverbindungen. Besucher aus der Schweiz können ihre Anreise um viele Stunden verkürzen, wenn sie das Flugzeug nehmen. Besonders Eltern mit kleinen Kindern können so die Nerven der ganzen Familie schonen, wenn  sie nicht neun oder mehr Stunden im  Zug oder Auto verbringen müssen. Im Vergleich zu einer Fahrt mit dem Schlafwagen schneiden die Flüge preislich gut ab. Nicht direkt an die Küste, aber sehr nah dran, kommt man mit Flügen nach Hamburg und Bremen. Von da aus kann man in kleinen Propellermaschinen ans Meer und auf die Inseln gelangen. Bremen kann man von Frankfurt, München, Hannover und Stuttgart erreichen. Um zur Küste zu gelangen, mietet man sich ein Auto am Bremer Flughafen oder nimmt die Strassenbahn Nummer 6 zum Hauptbahnhof und fährt mit dem Zug weiter. Auf die Ostfriesischen Inseln kommt man auch mit dem Flugzeug von Bremen aus, z.B. direkt nach Wangerooge, Langeoog und Baltrum.Um Ihre Anreise mit der Bahn zu planen, nutzen Sie entweder die Seite der Deutschen Bahn www.bahn.de oder www.nachtzug-planer.de

Unterkunft

Im Meer der Angebote von Feriendomizilen ist es nicht immer leicht, sich zurechtzufinden. Schön, wenn man einen Leuchtturm hat, der Orientierung gibt!  Die Broschüre „Ankerplätze“ bietet praktische Hilfestellung bei Ihrer Suche. Infos über www.die-nordsee.de oder bestellen über kontakt@die-nordsee.deWeitere Infos auch über www.ostfriesische-inseln.de